The Astronomers' Room © SPB / Photo: F.-M. Arndt

Museum zur Himmelskunde
Archenhold-Sternwarte

Das Museum in der Archenhold-Sternwarte

Die ersten Himmelsbeobachtungen reichen viele tausend Jahre zurück, als man mit Landmarken versuchte, Zusammenhänge zwischen dem Leben auf der Erde und den Bewegungen der Himmelskörper zu finden. Von diesen Ursprüngen bis hin zur modernen Weltraumastronomie wird in der Dauerausstellung die Entwicklung der Sternwarten nachgezeichnet, einschließlich ihrer Bauten, Instrumente und Beobachtungstechniken – angefangen bei Stonehenge und endend bei der Radioastronomie und Weltraumteleskopen.

In den Vitrinen ist eine Vielzahl kleinerer historischer Geräte ausgestellt, z.B. Sonnenuhren, nautische Instrumente und Fernrohre bis hin zum Photometer und Spektroskop. Ein Bereich zeigt authentische 1:1-Replikate von Mess- und Beobachtungsgeräten der Renaissance, die bei Sonderveranstaltungen auch unter freiem Himmel genutzt und vorgeführt werden.

Das eindrucksvolle Großmodell der Sternwarte Jantar-Mantar im indischen Jaipur (erbaut 1728 – 1734) steht beispielhaft für die Epoche der Himmelsbeobachtung ohne Teleskop. Ein voll bewegliches Modell des Treptower Riesenfernrohrs zeigt den nur durch den Horizont begrenzten Bewegungsradius des Instrumentes. Das Modell des 100-m-Radioteleskops verdeutlicht die Dimensionen, in denen die heutige Großforschung arbeiten muss, um immer feinere Details des Universums zu verstehen.

Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei!

Öffnungszeiten

Das Museum zur Himmelskunde ist zu den Veranstaltungszeiten der Archenhold-Sternwarte geöffnet und während der Berliner Schulferien zusätzlich von Montag bis Donnerstag 10 – 14 Uhr und am Freitag von 12.00 – 22 Uhr.

Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei!

Führungen für Schulklassen und Gruppen: Montag – Donnerstag nach Voranmeldung: +49 30 421845-10 oder info@planetarium.berlin

Das Museum ist rollstuhlgeeignet.

Lageplan Archenhold-Sternwarte


Themen der Dauerausstellung

Beobachten und Messen

Der Ausstellungsbereich »Beobachten und Messen« beantwortet mit interaktiven Experimenten sowie zahlreichen historischen und modernen Objekten – Globen, Instrumente und Uhren – die heutigen Fragen der Astronomen an das Universum: Wie sind Mond und Erde entstanden? Warum hat der Mond in seiner Oberfläche so große Krater? Wie schwer wären wir auf dem Mars oder Jupiter? Wie entstehen Schwarze Löcher im Weltraum?

 

Blick in die Ausstellung © SPB / Foto: F.-M. Arndt
Blick in die Ausstellung © SPB / Foto: F.-M. Arndt

Messstation Himmel Arbeitsplatz Erde

Der Ausstellungsbereich »Messstation Himmel – Arbeitsplatz Erde« beleuchtet ein wichtiges Themenfeld der klassischen Astronomie: Standortbestimmung mithilfe der Sterne und die exakte Vermessung der Erde. In den Vitrinen sind Sextanten und Uhren, aber auch Eichmaße und Unterlagen zu Landestriangulationen ausgestellt. Sehr eindrucksvoll ist ein 1860 von Pistor & Martin in Berlin hergestelltes Universalinstrument zur astronomischen Bestimmung von Messpunkten erster Ordnung.

Blick in die Ausstellung © SPB / Foto: F.-M. Arndt
Blick in die Ausstellung © SPB / Foto: F.-M. Arndt

Das Zimmer des Astronomen

Im »Zimmer des Astronomen« steht ein aufwändig restaurierter Repsold-Meridiankreis von 1891. Er stammt aus der Sternwarte München-Bogenhausen. Meridiankreise sind Präzisionsfernrohre, die von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis weit ins 20. Jahrhundert hinein das Hauptinstrument der Positionsastronomie darstellten.

Weitere Werkzeuge und Hilfsmittel illustrieren, was es bedeutete, damals eine astronomische Messung vorzunehmen. Dazu gehört auch eine Riefler-Tankuhr, die mit einer Gangkonstanz von 1/100 sec/Monat die letzte Generation der mechanischen Präzisionsuhren vor der Einführung der Quarz- und Atomuhr bildete.

Das Zimmer des Astronomen © SPB / Foto: F.-M. Arndt
Das Zimmer des Astronomen © SPB / Foto: F.-M. Arndt

Das Sonnensystem

Blickfang der Dauerausstellung ist ein 283,5 kg schweres Trümmerteil des Meteoriten, der den Barringer-Krater in Arizona formte. Das Stück besteht vollständig aus Nickeleisen und darf auch angefasst werden. Anhand von Modellen, Schautafeln und Texten werden aktuelle Erkenntnisse zu Sonne, Planeten und Kleinplaneten, Meteoriten und Kometen vermittelt. Wertvolles Detail ist das Fernrohr, mit dem 1845 der Amateurastronom Karl Ludwig Hencke den Kleinplaneten »Astraea« entdeckte.

Meteorit © SPB / Foto: F.-M. Arndt
Trümmerteil des Arizona-Meteoriten © SPB / Foto: F.-M. Arndt

Die Geschichte der Archenhold-Sternwarte

Außerdem geben Schautafeln mit Fotos und Texten eine Übersicht zur Geschichte der Archenhold-Sternwarte von ihren Anfängen bis heute. Durch eine chronologische und thematische Darstellung werden auch politische und kulturelle Zusammenhänge deutlich. Die wichtigsten Etappen ihrer wechselvollen Geschichte, wie beispielsweise den Besuch Albert Einsteins, beleuchten Informationstafeln mit interessanten Bildern und Dokumenten.

Die Archenhold-Sternwarte im Jahre 1909 © SPB
Die Archenhold-Sternwarte im Jahre 1909 © SPB

Experimental-Labor

Im Experimentallabor sind einige Experimente zur »Astronomie jenseits des Lichts« aufgebaut. Die Versuchsaufbauten umfassen ein Zählteleskop, Funkenkammer und Magnetometer, die der Messung und dem Nachweis der kosmischen Strahlung dienen. Die Funkenkammer beispielsweise ist ein Teilchendetektor und dient unter anderem dem Nachweis relativistischer Effekte. Sie wird bei Sonderveranstaltungen vorgeführt.