Es weihnachtet am Firmament

Beobachtungstipps im Dezember

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… und schon bald steht Weihnachten vor der Tür. Im Dezember bietet der Nachthimmel nicht nur einen wunderbaren Blick auf die Wintersternbilder und unseren roten Nachbarplaneten Mars, sondern auch Sternschnuppen und ein ganz besonderes Spektakel, das es schon in die Bibel geschafft hat. Was gibt es diesen Monat am Himmel zu beobachten?

Wintersonnenwende

Am 21. Dezember ist astronomischer Winterbeginn und damit der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres. Bereits um 15:54 Uhr geht die Sonne unter und es gibt reichlich Gelegenheit Sterne und Planeten zu betrachten.

Der Sternenhimmel

Im Dezember breiten sich die Wintersternbilder nun vollständig am Himmel aus. Im Uhrzeigersinn ist hoch im Südosten der Fuhrmann mit seinem Hauptstern Kapella zu finden. Etwas tiefer im Süden liegt der Stier mit seinem Hauptstern Aldebaran und der Sternengruppe der Plejaden, darunter steht Rigel, der rechte Kniestern des Orions. Östlich von Orion sehen wir nun den Großen Hund mit dem hell funkelnden Sirius, darüber im Südosten den Kleinen Hund mit seinem Hauptstern Prokyon und darüber wiederum die Zwillinge mit ihren Hauptsternen Kastor und Pollux. Verbindet man diese sechs Sterne (Kastor und Pollux werden als ein Stern gewertet), erhält man das sogenannte Wintersechseck. 

Planeten über Berlin – Der Stern von Bethlehem

Während die Venus bis zur Jahreswende als Morgenstern erscheint, ist Mars weiterhin gut am Abendhimmel zu erblicken – in südlicher Richtung im Sternbild Fische.

Jupiter und Saturn verabschieden sich am 21. Dezember auf spektakuläre Weise vom Abendhimmel: Auf seiner sonnennäheren Umlaufbahn zieht Jupiter an Saturn vorbei und zwischen 16:30 Uhr und 18:00 Uhr erscheinen beide Planeten als ein einziger heller Stern tief im Südwesten. Diese große Konjunktion kann nur alle 20 Jahre beobachtet werden und ist nach Meinung vieler Astronomiehistoriker die Konstellation, die in die Bibel einging als der »Stern von Bethlehem«. Wer freie Horizontsicht hat, sollte sich dieses Schauspiel, was selbst mit bloßem Auge zu sehen ist, auf keinen Fall entgehen lassen. In einem Fernrohr kann man beide Planeten gleichzeitig beobachten.

Meteorstrom der Geminiden & der Ursiden

In den langen, klaren Dezembernächten könnt ihr mit etwas Glück auch eine Sternschnuppe erblicken. Diesen Monat sind nämlich die Geminiden vom 06. bis 16. Dezember aktiv. Unter den Meteorströmen im Jahr gelten sie als der verlässlichste und meistens auch der schönste – wenn man freie Sicht hat. Das Maximum des Sternschnuppenstroms wird in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember erwartet. Auch der Sternschnuppenstrom der Ursiden verspricht zwischen dem 16. und 25. Dezember die ein oder andere Sternschnuppe mit einem Maximum in der Nacht auf den 22. Dezember. Also Augen auf und wünscht Euch was!

Welche weiteren Sternbilder, Himmelsobjekte und Planeten Ihr im Dezember entdecken könnt, verrät Euch unsere Sternkarte Dezember, die Ihr hier herunterladen und ausdrucken könnt.

Viel Spaß bei der Himmelsbeobachtung!

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Weiterführende Lektüre:

www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/sternschnuppenregen-in-der-nacht-zum-22-dezember

Janina Osele | 01.12.2020