Frühlingssternbilder, Mondphasen und Sternschnuppenregen

Tipps für die Himmelsbeobachtung im April

Im April macht das Wetter bekanntlich was es will. Wir hoffen dennoch auf klare Sicht, um den Blick auf eine Sternschnuppe erhaschen zu können. Was lässt sich diesen Monat noch alles am Firmament beobachten?

Der Sternenhimmel

Den Abend- und Nachthimmel beherrschen die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau, zu denen sich auch Bootes, der Bärenhüter, mit seinem strahlend hellen Stern Arktur gesellt. Verbindet man ihn mit den ebenso hellen Sternen Regulus im Löwen und Spica in der Jungfrau, so erhält man das ausgedehnte Frühlingsdreieck. Der Große Wagen bzw. die Große Bärin steht fast senkrecht über unseren Köpfen. 

Mehr über die Sternbilder des Frühlings und wie Ihr sie am Himmel entdecken könnt, erfahrt Ihr in unseren Videos zum Frühlingshimmel:

Sternstunden: Den Frühlingshimmel entdecken (#1): https://youtu.be/NG4tzkrnIAE

Sternstunden: Den Frühlingshimmel entdecken (#2): https://youtu.be/wPeRHNfR71o

Ostern und die Mondphasen

Dieses Jahr fiel Ostern auf den 4. April – warum findet dieses christliche Fest eigentlich jedes Jahr an einem anderen Datum statt? Dies hängt mit den Mondphasen zusammen. Der Mond dient uns seit jeher als verlässlicher Wegweiser durch Raum und Zeit. In Zeiten ohne künstliches Licht fungierte er als natürlicher Lichtspender. Es ist daher kaum verwunderlich, dass sich bis heute Feiertage in vielen Kulturen am Mond orientieren. Der Lauf des Mondes um unseren Planeten und die dadurch entstehenden Mondphasen bilden einen leicht zu lesenden Kalender zur Organisation sozialer Strukturen. Steht der Mond der Sonne gegenüber, strahlt er als Vollmond, befindet der Mond sich zwischen Sonne und Erde, sehen wir nur seine unbeleuchtete Seite als Neumond. Die Festlegung des Osterfests orientiert sich ebenso an dieser feinen Himmelsmechanik und so feiern wir Ostern traditionell immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang – in diesem Jahr also am 4. April.

Sternschnuppenregen der Lyriden

Endlich wieder Sternschnuppen beobachten! In der zweiten Aprilhälfte, ungefähr vom 16. bis 24. April, ist der Sternschnuppenstrom der Lyriden aktiv. Wenn auch nur wenige Sternschnuppen vorausgesagt sind, können wir die Zeit aktuell nutzen, um uns gemeinsam auf die Lauer nach diesen flüchtigen Ereignissen zu machen. In den Morgenstunden sind die Sichtbedingungen für die Lyriden am besten. Der Höhepunkt wird am Morgen des 22. April erwartet. Also Augen auf und wünscht Euch was!

Planeten über Berlin – Mars, Jupiter und Saturn

Mit Einbruch der Dunkelheit strahlt der Planet Mars unverkennbar im Sternbild Stier und bleibt uns in der ersten Nachthälfte treu, bevor er am 1. März um 1:51 Uhr und gegen Monatsende bereits um 1:18 Uhr untergeht. Am 24. April wechselt der rote Planet in das Sternbild Zwillinge und ist somit am Südwesthimmel zu finden. Die NASA-Sonde Perseverance hat ihre Arbeit erfolgreich auf der Oberfläche des Planeten aufgenommen und in wenigen Tagen wird der erste Flug des mitgebrachten Mini-Helikopters „Ingeniuty“ erwartet.

Jupiter baut seine Position als Objekt des Morgenhimmels langsam aus und kann zur Monatsmitte, kurz vor Sonnenaufgang, dicht über dem Südosthorizont gesehen werden. Saturn hat ähnliche Sichtbarkeitschancen wie Jupiter, die nur durch seine geringere Helligkeit etwas getrübt werden.

 

Welche weiteren Sternbilder, Himmelsobjekte und Planeten Ihr im April entdecken könnt, verrät Euch unsere aktuelle Sternkarte, die Ihr hier herunterladen und ausdrucken könnt: Sternkarte April 2021.

Viel Spaß bei der Himmelsbeobachtung!

 

Janina Osele | 06.04.2021