Die Perseiden – Sternschnuppenregen im August

Die Stiftung Planetarium Berlin lädt ein zur Beobachtung und liefert wissenschaftliche Hintergründe

11. August 2021

Astronomisches Highlight in der ersten Augusthälfte: der Perseidenstrom. Wie jedes Jahr im August ist auch jetzt der Sternschnuppenstrom der Perseiden wieder aktiv und fasziniert die Menschen. Den Namen verdankt dieser seinem vermeintlichen Ursprung: dem Sternbild des Perseus. In diesem Jahr sind die Aussichten zur Perseidenbeobachtung voraussichtlich besonders gut, da Jupiter mit seiner Schwerkraft dafür gesorgt hat, dass besonders ergiebige Staubwolken des Kometen 109P/Swift-Tuttle in Richtung der Erdbahn geschoben wurden.

Der Höhepunkt des Perseidenstroms wird in Mitteleuropa sowohl in den Nächten vom 11. auf 12. August als auch vom 12. auf 13. August erreicht, die beste Sichtbarkeit wird jeweils in der zweiten Nachthälfte zwischen 22 und 4 Uhr morgens erwartet. Klare und dunkle Sichtverhältnisse vorausgesetzt, ist dann ein Sternschnuppenregen mit außergewöhnlich vielen Sternschnuppen und einigen besonders hellen sogenannten »Feuerkugeln« möglich. Die zweite Nachthälfte eignet sich deshalb so gut zur Beobachtung, da die Erde sich genau dann in Richtung der Sternschnuppen entlang der Erdbahn dreht und so besonders viele Sternschnuppen aufsammelt. Außerdem verabschiedet der Mond sich in diesen Nächten bereits gegen 23 Uhr.

Tipps zur Himmelsbeobachtung und Hintergrundinformationen zum Perseidenstrom liefern die aktuellen Veranstaltungen der Stiftung Planetarium Berlin:

Mi 11.08. | 18 Uhr Sternstunde | Zeiss-Großplanetarium
Mi 11.08. | 20 Uhr
Wissenschaft Live am Mittwoch | Planetarium am Insulaner / Wilhelm-Foerster-Sternwarte

Fr 13.08. | 20 Uhr Sterne über Treptow | Archenhold-Sternwarte
Sa 14.08. | 20 Uhr Himmelsspaziergang | Planetarium am Insulaner / Wilhelm-Foerster-Sternwarte

Am Samstag, 14. August 2021, lädt die Stiftung Planetarium Berlin ab 21:30 Uhr im Rahmen der 8. Langen Nacht der Astronomie zur gemeinsamen Himmelsbeobachtung ein. Ganz in der Tradition der Berliner Straßenastronomie verwandelt sich das Gelände der Archenhold-Sternwarte in eine große Beobachtungsstation mit modernsten Teleskopen, beigesteuert von zahlreichen Vereinen und Hobbyastronom*innen, und – wenn die Sichtverhältnisse mitspielen –, erwarten wir auch in dieser Nacht schöne Aussichten auf Sternschnuppen am Himmel über Berlin. Für die 8. Lange Nacht der Astronomie ist eine Anmeldung per E-Mail an info@planetarium.berlin erforderlich, da die Personenanzahl limitiert und die Auslastung bereits jetzt sehr hoch ist. 

Stiftungsvorstand und Direktor der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Tim Florian Horn und weitere Mitarbeiter*innen der Stiftung Planetarium Berlin stehen gerne für Interviewwünsche oder Nachfragen zu den Perseiden und sonstigen astronomischen Ereignissen zur Verfügung.

Hintergrund

Schon seit jeher faszinieren Sternschnuppen die Menschheit. Erste Beobachtungen dieses Himmelsphänomens sind aus China in der Zeit um 36 v. Chr. überliefert. Eine Sternschnuppe ist im Grunde nichts weiter als leuchtende Luft. Auf ihrem Weg durch das Sonnensystem hinterlassen Kometen Staub und Gesteinsbrocken, die wir als Sternschnuppen am Himmel wahrnehmen, wenn diese in der Erdatmosphäre verglühen. Fliegt die Erde durch solch eine kosmische Staubwolke, sieht es so aus, als kämen die Sternschnuppen alle aus einer Richtung, dem sogenannten Radianten. In der ersten Augusthälfte scheint das Sternbild Perseus Ursprung des Meteoritenstroms zu sein.

Meteoriten können Geschwindigkeiten von bis zu 72 km/sec erreichen und die Größe eines Staubkorns reicht, um in einer Entfernung von 80 Kilometern zur Erde eine Sternschnuppe hervorzurufen. Zur Beobachtung von Sternschnuppen benötigt man keine Hilfsmittel, allerdings sollte der Himmel möglichst dunkel und die Sicht frei sein. In einer Großstadt wie Berlin empfiehlt sich eine erhöhte Position aufzusuchen, wie das Gelände der Archenhold-Sternwarte, den Insulaner in Schöneberg oder den Teufelsberg, damit möglichst wenig Lichtquellen die Sicht auf den Himmel beeinträchtigen.

© NASA/Bill Ingalls