Bildschirm im Foyer © SPB / Foto: K. Turna

DOME - Unser Verhältnis zum Kosmos

Kosmische Realitäten im Fokus: Das interdisziplinäre Kunstprojekt »DOME – Unser Verhältnis zum Kosmos« zeigte vom 17.05. bis 01.07.2018 im Zeiss-Großplanetarium Positionen aus Kunst und Wissenschaft, die unser Verständnis vom Kosmos vertieften, hinterfragten und erweiterten. Die vom Künstler Frank J. Schäpel initiierte und der Schering Stiftung geförderte Ausstellung wurde durch ein umfangreiches Programm aus Filmen, Konzerten und Vorträgen begleitet.

Die Werke der Ausstellung beschäftigten sich mit unterschiedlichen Aspekten des Kosmos und stellten zugleich die verschiedenen Methoden der Wahrnehmung, Annäherung und Darstellung von kosmischen Realitäten zur Disposition: Wo sind die Möglichkeiten und Grenzen unserer direkten und durch Apparaturen erweiterten Wahrnehmung? Wie geht unser Bewusstsein mit den Sinneseindrücken und technisch gewonnenen Daten, aber auch mit den blinden Flecken der Wahrnehmung und den von uns daraus entworfenen Weltbildern um? Diese und andere Fragen wurden in »DOME« kaleidoskopartig aufgefächert.

Teilnehmende Künstler*Innen: Lőrinc Borsos, Agnes Denes, Mark Fridvalszki, Martin Maeller, Timo Nasseri, Frank J. Schäpel, Michael Snow, August Strindberg, Berliner Amateurastronomen von 1910-1960

Konzept und künstlerische Leitung: Frank J. Schäpel
Koordination und wissenschaftliche Leitung: Dr. Felix Lühning

Ausstellung

Im Zentrum der Ausstellungsfläche im Foyer des Zeiss-Großplanetariums stand der historische Sternprojektor »Cosmorama«. Um ihn herum gruppierten sich Projektionen und unterschiedliche künstlerische Arbeiten. In diesen Werken ging es um Verschiebungen von Koordinaten (Denes), um das freie zwecklose Spiel mit ihnen (Nasseri) oder um Beobachtung und Forschung innerhalb und außerhalb der Wissenschaften (Astronomische Jupiterzeichnungen, Schäpel, Strindberg). Einen weiteren Schwerpunkt bildeten künstlerische Positionen, die am Rande der Sichtbarkeit operieren und nicht vermeidbare Blindheiten thematisieren (Lőrinc Borsos, Maeller).

Film

Im Filmprogramm setzten die direkten Erfahrungen des Weltraums durch Raumfahrer einen deutlichen Schwerpunkt. Zu sehen waren dokumentarische und künstlerische Filmproduktionen von Brad Abrahams, Max Ernst/Peter Schamoni, Romeo Grünfelder, Dana Ranga, Al Reinert, Bernhard Sallmann, Wilhelm Sasnal, David Sington, Emilija Škarnulytė, Michael Snow, Andreij Ujica und Andrew S. Yang.

Musik

In zwei Konzerten im Planetariumssaal wurden elektronische Raum-Kompositionen von Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis zur Aufführung gebracht. Gespielt wurden Stockhausens »Cosmic Pulses« (2007), »Telemusik« (1966), und »Aries« aus »Sirius« (1977 - in der Version für Trompete und elektronische Musik). Die Stücke »La Légende d’Eer« (1977), »Hibiki Hana Ma« (1970) und »Polytope de Cluny« (1972) von Xenakis waren in einer Interpretation von Daniel Teige zu hören.

Wissenschaft

Im Vortragsabend »An den Grenzen des Wissens« standen unverstandene Sachverhalte, neue Forschungsansätze und anomale Daten im Mittelpunkt. Dazu zählten neben Alternativen zur Urknalltheorie und der Suche nach außerirdischer Intelligenz auch Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte. Zu den Vortragenden gehörten folgende Wissenschaftler aus den Geistes- und Naturwissenschaften: Illobrand von Ludwiger (Diplom-Astrophysiker und UFO-Forscher), Dr. Hakan Kayal (Professor für Raumfahrttechnik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Dr. Christophe Kotanyi (Diplom-Physiker und Astronom) sowie Dr. Joszef Tillmann (Professor für Philosophie an der Moholy-Nagy University of Art and Design, Budapest). Im Anschluss an die Vorträge wurden die dort aufgeworfenen Thesen und Fragestellungen unter Beteiligung des Publikums vertiefend diskutiert. Das Podium wurde zusätzlich verstärkt durch den Philosophen Dr. Hannes Böhringer. Es moderierte Dr. Hans-Arthur Marsiske (Journalist und Autor).

Das interdisziplinäre Kunstprojekt »DOME« wurde ermöglicht durch die

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