Wintersternbilder und die Erde im Perihel

Tipps für die Himmelsbeobachtung im Januar

Ein neues Jahr liegt vor uns und auch wenn die Sterne nicht voraussagen können, wie sich auf Erden alles entwickeln wird, so können wir Euch erklären, was sich am Himmelszelt abspielt. In diesen Tagen habt Ihr besonders gute Sicht auf die Wintersternbilder. Was es sonst noch zu entdecken gibt, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Der Sternenhimmel im Januar

Die großen Wintersternbilder Orion, Stier und Zwillinge beherrschen den Abend- und Nachthimmel. Sie rücken zwar zum Monatsende langsam gen Westen, doch das Ende ihrer Herrschaft ist noch lange nicht in Sicht. Ihre hellsten Sterne lassen sich zusammen mit anderen hellen Sternen zum sogenannten Wintersechseck verbinden. Diese sind: Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund, Kastor (und/oder) Pollux in den Zwillingen. Unter den drei markanten Gürtelsternen des Orion erkennt man bei sehr guten Sichtbedingungen das berühmte Sternentstehungsgebiet M42, den Orionnebel. Über dem Nordosthorizont ist zudem das Sternbild der Großen Bärin zu sehen.

Mehr zu den Wintersternbildern, dem Wintersechseck und den mythologischen Geschichten dahinter gibt’s wie immer auf unserem YouTube-Kanal:

Planeten über Berlin

In den ersten beiden Wochen des Jahres ergibt sich ein sehr schöner Anblick, wenn die Planeten Merkur, Saturn und Jupiter aufgereiht am Abendhimmel stehen. Der flinke Merkur und Saturn mit seinen eindrucksvollen Ringen sind allerdings jeweils nur bis etwa Mitte des Monats sichtbar. Jupiter im Sternbild Wassermann lässt sich hingegen den ganzen Monat beobachten, es verfrüht sich lediglich sein Untergang von 20 Uhr zu Monatsbeginn auf 18:30 Uhr am Monatsende.

Unser Nachbarplanet Venus wechselt im Laufe des Monats vom Abend- zum Morgenhimmel: Bis zum 5. Januar eilt sie abends durch das Sternbild Schütze der Sonne entgegen, steht mit unserem Stern am 9. Januar in unterer Konjunktion, um dann ab dem 13. Januar am Morgenhimmel zu erstrahlen. Ebenfalls am Morgenhimmel kämpft sich der rote Planet Mars durch die Dämmerung und wechselt am 19. Januar vom Sternbild Schlangenträger in das Sternbild Schütze.

Erde im Perihel – Der Sonne am nächsten

Da die Erde – wie alle anderen Planeten auch – nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer leicht elliptischen Bahn um die Sonne läuft, steht sie ihr periodisch mal etwas näher oder ferner. Am 4. Januar durchläuft die Erde das Perihel, d.h. den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn. Hier beträgt die Entfernung zwischen Erde und Sonne nur 147 Millionen Kilometer. Von der Erde aus gesehen äußert sich die Sonnennähe darin, dass die Sonne im Winter geringfügig schneller durch die Tierkreissternbilder zu wandern scheint als im Sommer.  

Viel Spaß bei der Himmelsbeobachtung!

Fanny Heidenreich | 05.01.2022